25-jähriges Jubiläum Eurocopter SG Donauwörth

 

Friedrich Schrutka gewinnt heißestes Turnier des Jahres 

Schon fast in Vergessenheit  geraten schlummerte in den Holztruhen des Donauwörther Stauferparks ein alter Schatz. Als unser Hauptverein auf die Idee kam sein 25. Jubiläum mit einem Sportfest im Stauferpark zu feiern kam glücklicherweise noch ein paar unserer älteren Kämpfer die Erinnerung: Hatte man hier nicht schon einmal (vor etwa 10 Jahren) auf zwei großen, gepflasterten Freilandbrettern  Schach gespielte? Niemals sahen wir hier jemand mehr spielen, und so waren wir aufs Äußerste gespannt, was wir wohl unter dem Deckel der Truhen finden würden. Und siehe da, kein von Holzwürmern hinterlassenes Sägemehl lag in den Schatztruhen. Die Figuren waren (abgesehen von der angebrannten Nase des weißen Königs) im besten Zustand. Das 2. Donauwörther Freilandschachturnier konnte beginnen!!!

Als sich auch der Wetterbericht von 22°C bei 85% Regenwahrscheinlichkeit stetig auf 27°C bei 10% Regen verbesserte war auch das letzte Hindernis beseitigt und wir begann um 7:15 Uhr mit dem Aufbau. Leider hatte ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, einer von uns kam noch früher und wurde von einigen hübschen Volleyballerinnen zum Helfen eingespannt. Entschuldigung, aber ich denke, es gibt schlimmeres! Nachdem wir unseren fast Volleyballer (er träumte noch den ganzen restlichen Tag davon) wieder ans Brett beförderten konnten wir endlich starten.

Eröffnet wurde unser Turnier bei Traumwetter mit den ersten Zügen unseres Eurocopter SG Präsidenten Dr. Wolfgang Schoder (links) (Weiß) und seinem Vorgänger Dieter von Hummel (mitte) (Schwarz) Unterstützung erhielten sie dabei vom ESG Vorstand Matthias Reissmüller (rechts) Die Präsidenten überraschten mit der Aljechin-Verteidigung, welche sie jedoch, um noch bei den anderen sieben Sportarten (Volleyball, Ju-jutsu, Radfahren, Tennis, Schiessen, Basketball und Leichtathletik) aufwarten zu können, schnell remis geben mussten.

Bei 2x20 min Zeit pro Partie spielten wir unser Schnellschachturnier im Schweizer System. Die beiden Spitzenpaarungen trugen wir auf den Pflasterschachanlagen aus. Die Auslosung übernahm Christian mit Laptop Unterstützung, während ich mit Bleistift Unterstützung die Funktion des Druckers übernahm.

Da ich bereits in der zweiten Runde Friedrich klar besiegen konnte fühlte ich mich schon ziemlich sicher. Doch zur Mittagspause hatten sich Friedrich und der, bis dahin unbesiegte Armin wieder auf einen halben Punkt Abstand herangespielt.

Mittags wurden wir aufs Angenehmste mit gratis Würstl, Kuchen und Getränken von unseren Volleyballern verpflegt. Dabei schalteten wir wieder einen Konkurrenten aus, der sich den Magen voll stopfte bis er wegen Bauchweh nur noch beschränkt einsatzfähig war. Mit Lunchpaketen zurück zu unseren Materialbewachern stellten wir fest, dass bei 31°C strahlendem Sonnenschein die ungeschützten Pflasterschachanlagen nicht mehr bespielbar sind. Da am Spielort nur ein kleines Bäumchen stand war Nachmittags der erfolgreiche Kampf um den besten Schattenplatz manchmal schon Partieentscheidend.

Wichtige Entscheidungen vielen in der ersten Nachmittagsrunde. Friedrich warf durch seinen Sieg Armin aus dem Rennen um die Spitze, während ich, nach meinem glücklichen Remis mit Hans, jetzt (mit besserer Feinwertung) punktgleich mit Friedrich vorne lag.

Genau so verhielt es sich dann noch in der letzten Runde. Friedrich spielte gegen Christan J. und ich gegen Christian S. Friedrich gewann gegen seinen Christian recht schnell, während ich meinen im Damenendspiel mit zwei Mehrbauern ins Dauerschach entwischen ließ. Friedrich war Sieger!!!

Auf Platz 3 folgte Hans, der besonders in der Nachmittagshitze punktete, während auf Platz 4 der am kühleren Vormittag punktende Armin lag. Weiter folgten David, Christian J., Christian S. und Miloslav. Unsere Mädels Julia und Anna, die uns zusätzlich zur Hitze mächtig zum Schwitzen brachten, folgten auf Rang 9 und 11. Andreas Kuc, der als Gastspieler erstmals mit Uhr spielte erreichte den 10. Platz.

Da unsere drei Vorstände auch die ersten drei Plätze belegten (darum haben die meisten Vereine ewige Talente als Vorstand) wurde es dann bei der Siegerehrung etwas verzwickt. Zuerst durfte ich Friedrich den (von ihm gespendeten) Pokal überreichen (was das Schlimmste für einen knapp Geschlagenen ist) Dann überreichte mir Hans die Urkunde für den zweiten Platz, worauf ich mich mit der für den Dritten revanchierte. Da wir unsere Preise alle zu Hölzern übernahmen zeigte uns schließlich noch Christian wie man richtig jubelt.

Abschließend testete ich mit Hans noch die Blitzfähigkeit der Pflasteranlage. Unbeschreiblich ist die Freude, die man verspürt, wenn man bei 31°C im Turmendspiel die Türme bei 2x5min 3 Meter weit übers Brett wuchtet. Noch ein kleiner Tipp für Nachahmer: überprüft vor der Partie die Funktion der gegnerischen Uhr. Sonst fühlt ihr euch beim Fallen des Blättchens (ohne das sich der Zeiger des Gegners nur bewegte) wie der Hase beim Rennen gegen den Igel.

Abends führen wir noch zum Ausklang des Jubiläums zum bayerischen Abend in die Bäldleschweige. Da unsere Sportart am nächsten mit dem Holzsägen verwand ist meldeten wir uns hier zum Wettbewerb an. Wir rechneten uns schon gewisse Siegchancen aus. Da wir uns verpflichtet fühlten einen Springer aus dem Baumstamm heraus zu sägen benötigten wir zu viel Zeit. Zumindest rangierten wir noch vor den preußischen Kontrahenten. Nachdem sich Tanzbär Christian total verausgabt hatte fuhren wir nach einem herrlichen Schachtag fröhlich nach Hause.

Michael H. vom 21.06.2008

 

Turniertabelle 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Punkte F
1. Friedrich Schrutka 1 0 1 1 1 1 1 6  
9 2 3 5 4 8 6
2. Michael Hager 1 1 1 ½ ½ 1 ½ 5½  
F 1 5 4 3 6 7
3. Hans Baur 1 ½ 0 1 ½ 1 1 5  
11 4 1 8 2 7 5
4. Armin Heidinger 1 ½ 1 ½ 0 0 1 4 28½
7 3 6 2 1 5 9
5. David Reitsam 1 1 0 0 1 1 0 4 26
10 8 2 1 11 4 3
6. Christian Jank ½ 1 0 1 1 0 0 3½ 25½
8 10 4 7 9 2 1
7. Christian Spatz 0 1 1 0 1 0 ½ 3½ 22
4 9 11 6 8 3 2
8. Miloslav Macho ½ 0 1 0 0 0 1 2½  
6 5 9 3 7 1 11
9. Julia Riedelsheimer 0 0 0 1 0 1 0 2 21½
1 7 8 F 6 11 4
10. Andreas Kuc 0 0 1 1       2 20
5 6 F 11      
11. Anna Junge-Bornholt 0 1 0 0 0 0 0 1  
3 F 7 10 5 9 8